Gütersloh (kgp). Das Klinikum Gütersloh erfüllt weiterhin die Kriterien für das internationale Qualitätssiegel »Babyfreundliche Geburtsklinik« der Weltgesundheitsorganisation WHO und UNICEF und wurde dafür kürzlich rezertifiziert. Damit gehört das Klinikum Gütersloh zu den 95 zertifizierten Babyfreundlichen Kliniken in ganz Deutschland. Zum ersten Mal erhielt das Klinikum das Prädikat im Jahr 2016. Für die Auszeichnung müssen die B.E.St.®-Kriterien in den Geburtskliniken erfüllt werden, die auf den internationalen Vorgaben der WHO und UNICEF beruhen. B.E.St.® setzt sich aus den Wörtern »Bindung«, »Entwicklung« und »Stillen« zusammen. Die Umsetzung der Kriterien bringt eine gesundheitsfördernde Wirkung mit sich und unterstützt die kindliche Entwicklung, das Kennenlernen zwischen Eltern und Kind und deren Bindung. »Unsere Arbeit in der Geburtshilfe wird mit dieser internationalen Auszeichnung gewürdigt und zeigt, dass die Klinik einen hohen Qualitätsstandard aufweist. Wir freuen uns sehr über die Rezertifizierung«, betont Dr. Wencke Ruhwedel, Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. »Wir erhalten viele positive Rückmeldungen der Mütter.« Sie schätzten vor allem, dass der Hautkontakt mit ihrem Kind gefördert wird. »Mutter und Kind verlassen zusammen den Kreißsaal, wenn sie auf die Wochenstation verlegt werden. Während des gesamten Klinikaufenthalts bleiben die Neugeborenen bei ihren Eltern. Durch die Nähe sind Babys ruhiger und können besser schlafen«, so Dr. Wencke Ruhwedel. Die Betreuung der Mütter während der Schwangerschaft und nach der Entbindung sowie die optimale Versorgung der Neugeborenen stehen im Vordergrund. »Wir bieten Mutter und Kind viele Angebote vor und nach der Geburt«, erklärt Sarah Mund, stellvertretende Pflegedirektorin. Dazu zählt zum Beispiel die ‚Gütersloher Stillbroschüre‘, die die werdende Mutter mit Informationen rund um das Thema Stillen versorgt. Ein Stillvorbereitungskurs für Schwangere findet einmal im Monat, das ‚Babycafé‘ für Gespräche, Anregungen und Tipps in gemütlicher Runde jeden Donnerstag statt. In einer Stillgruppe, geleitet von einer ausgebildeten Still- und Laktationsberaterin, können sich Mütter einmal in der Woche zum Austausch treffen. »Wir unterstützen die Mütter von Anfang an beim Stillen und stehen jederzeit für alle Fragen zur Verfügung«, erklärt Hebamme Meike Kruse. Die Hebammen und Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen leiten die Mütter richtig an und erklären, wie Signale der Neugeborenen richtig erkannt werden können. Durch das Stillen wird nicht nur die Bindung zwischen Mutter und Kind gestärkt, sondern das Kind erhält auch wichtige Immunstoffe, die bei der weiteren Entwicklung helfen. »Muttermilch stärkt nachweislich das Immunsystem der Kinder, sodass diese weniger anfällig für Infektionen sind. Studien belegen ebenso, dass das Risiko für einen plötzlichen Herztod bei gestillten Kindern geringer ist«, so Meike Kruse. Zur WHO/UNICEF-Initiative »Babyfreundlich« Die WHO und UNICEF zeichnen Geburts- und Kinderkliniken aus, die die Bindung zwischen Eltern und Kind besonders fördern. Nur wenn die Kliniken die B.E.St.®-Kriterien erfüllen, können sie zertifiziert werden. Die Kriterien müssen erfolgreich in der Arbeitsroutine umgesetzt werden. Babyfreundliche Einrichtungen sind auch an der Auszeichnungsurkunde von WHO und UNICEF mit dem Picasso-Motiv »Maternité« zu erkennen. Die Auszeichnung bietet eine Orientierungshilfe für werdende Eltern bei der Wahl einer geeigneten Klinik für die Entbindung. Von insgesamt 95 Geburts- und Kinderkliniken mit dem Qualitätssiegel »Babyfreundlich« gibt es allein in Nordrhein-Westfalen 27 Kliniken. Danach folgen die Bundesländer Baden-Württemberg mit 16 Häusern und Niedersachsen mit zwölf.