Gütersloh (seh). Karte im Kitteltaschenformat: Mit der Entscheidungshilfe können Pflegende und Wundspezialisten ab sofort zielgenau irritierte und geschädigte Haut besser einschätzen. Hilft eine Hautschutzcreme oder wird ein Hautschutzfilm benötigt? Die richtige Wahl schützt die Haut der Betroffenen und beschleunigt den Heilungsprozess. Entzündete Haut aufgrund einer Inkontinenz, in Körperfalten oder Wundheilungsstörungen im Stomabereich: Feuchtigkeitsgeschädigte Haut benötigt schnell Hilfe, um bestmöglich regenerieren zu können. Ein achtköpfiges Expertenteam von erfahrenen Pflegekräften hat dafür eine Entscheidungshilfe entwickelt, die nun bundesweit eingesetzt wird und mit dem deutschen Wundpreis ausgezeichnet wurde: Klaus Zobel, Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Fachtherapeut für Wunden im Sankt-Elisabeth-Hospital, ist Teil des Expertenteams. »Die professionelle Wundversorgung ist von sehr beträchtlicher Bedeutung für den weiteren Heilungsprozess«, unterstreicht Norbert Junker, stellvertretender Pflegedienstleiter im Sankt-Elisabeth-Hospital, den hohen Stellenwert der Entscheidungshilfe für den Pflegealltag. Insgesamt acht Gesundheits- und Krankenpfleger aus renommierten deutschen Krankenhäusern haben im Rahmen einer Arbeitsgruppe über mehrere Monate zusammengearbeitet. »Unser Ziel war es Pflegenden eine alltagstaugliche Entscheidungshilfe an die Hand zu geben, mit der geschädigte Haut schnell und unkompliziert richtig eingeschätzt und entsprechend versorgt werden kann«, erläutert Mitentwickler Klaus Zobel. »Dass unser Projekt dann von der ICW, der Initiative Chronische Wunden, mit dem deutschen Wundpreis 2019 ausgezeichnet wurde, damit hatten wir anfangs selbst nicht gerechnet«, freut sich der vierzigjährige Preisträger. Schließlich hat sich die Entscheidungshilfe gegen zahlreiche weitere Projektarbeiten von Fachärzten sowie Wundspezialisten durchgesetzt und die Fachjury überzeugt. Und nicht nur die: Mittlerweile ist die Entscheidungshilfe ins Englische übersetzt und gedruckt worden. In Deutschland ist sie bereits in zahlreichen Krankenhäusern und Pflegeheimen im praktischen Einsatz. »Im Oktober fliege ich mit einem Kollegen aus der Arbeitsgruppe nach Stockholm und stelle unser Projekt auf einem internationalen Kongress vor«, fügt Klaus Zobel hinzu. Innerhalb kurzer Zeit hat die Entscheidungshilfe global Aufmerksamkeit erregt und Anerkennung erlangt. »Wir freuen uns, dass wir einen so engagierten pflegerischen Fachexperten im Unternehmen haben, der an der Entwicklung der Entscheidungshilfe aktiv beteiligt war, die bereits bundesweit und zukünftig auch europäisch zum Einsatz kommt«, betont Norbert Junker. Das Expertenteam der Arbeitsgruppe setzt sich aus Pflegekräften folgender Krankenhäuser und Institutionen zusammen: Dem Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD), dem Klinikum Oberberg, der Asklepiosklinik Hamburg-Harburg, der Ammerland-Klinik, der Initiative Chronische Wunden, dem Universitätsklinikum Göttingen, von ORGAMED Dortmund und dem Sankt-Elisabeth-Hospital Gütersloh.